Da ist es wieder. Dieses Gefühl des Versagens, der Verabscheuung und des Ekels vor einem selbst. Manchmal weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll. Doch es geht immer weiter. Es gibt bessere und schlechtere Tage, Stunden, Minuten.
Gerne würde ich einmal sagen könne: Ja. Heute war ein guter Tag. Doch wie soll ich das schaffen, wenn sich meine Stimmung jede Stunde ändert? Erst mag ich den Tag, dann hasse ich ihn. Anschließend bin ich glücklich und danach traurig. Ich möchte einfach
nur Stabilität in meinem Leben. Ich weiß, auch bei gesunden Menschen gibt es Höhen und Tiefen aber wirklich 10 mal am Tag? Ich denke eher nicht.
Der Tag heute lief ganz gut. Bis 18.30 Uhr. Dann überkamen mich mal wieder die Heißhungerattacken und der Tag war gelaufen. Was ich alles gegessen habe erspare ich euch lieber. Sofort war da wieder dieses Gefühl des Ekels vor mir selbst. Das Gefühl nichts auf die Reihe zu bringen und sofort an allem zu scheitern. Ich weiß, es war „nur“ ein Essanfall und dass das nicht das Ende der Welt bedeutet, aber für mich und meine Seele in diesem Moment schon. Ich habe Bauchschmerzen, mir ist Übel und meine Seele schreit mich innerlich an, und doch kann ich nicht aufhören zu essen. Ich habe Angst, dass das was mir momentan Halt gibt, irgendwann auch das sein wird, was mich umbringt. Nicht psychisch, sondern körperlich. Dass ich irgendwann so dick sein werde, dass ich mich nicht mehr bewegen kann. Das ich auf Hilfe angewiesen bin. Und trotz allem kann ich nicht aufhören.
Miriam Is Dancing On Borderline 